Fachbereich
Geschichte
Der Fachbereich "Allgemeine Geschichte der Neuzeit" kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Zwar wurde bereits seit dem Jahr 1865 in Graz "Allgemeine Geschichte mit vorzugsweiser Berücksichtigung der neueren Geschichte" gelehrt, doch erst 1919 – und damit im Vergleich zu anderen österreichischen Universitäten spät – wurde die Neuere Geschichte als eine eigenständige Teildisziplin der Geschichtswissenschaft etabliert. Erst seit 1946 freilich existiert sie kontinuierlich als eine Abteilung und nicht mehr nur, wie vor 1919 und wieder seit dem Beginn der 1930er Jahre, auf der Ebene einer einzelnen Professur. Die späte Errichtung einer Abteilung für Zeitgeschichte (1984) hatte zur Folge, dass bis ins Jahr 2013 die Neuzeit in einem zeitlich umfassenden Längsschnitt vom 16. bis zum 20. Jahrhundert gelehrt wurde.
Gegenwart
In der langen und wechselvollen Geschichte des Fachbereichs wird 2017 ein neues Kapitel aufgeschlagen – aus dem Fachbereich "Allgemeine Geschichte der Neuzeit" wird der Fachbereich "Geschichte der Frühen Neuzeit". Diese Ausrichtung geht auf eine, von den Leitungsorganen der Universität aufgegriffene (Entwicklungsplan), Empfehlung einer internationalen Expertenkommission zurück. Sie spiegelt nicht nur die traditionelle Schwerpunktsetzung des Fachbereichs in der Zeit zwischen (um) 1500 und (um) 1800 wider, sondern trägt auch dem Umstand Rechnung, dass seit der nicht erfolgten Nachbesetzung von zwei Außerordentlichen Universitätsprofessuren in den Jahren 2004 und 2013 die Expertise der in diesem Fachbereich Forschenden und Lehrenden ausschließlich in diesem geschichtswissenschaftlichen Teilfach angesiedelt ist.
Die Geschichte der Frühen Neuzeit wird am Fachbereich in einem zeitlich weiten, vom ausgehenden 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts reichenden Zuschnitt und in einer das Lokale, Regionale wie Europäische verbindenden Perspektive erforscht und gelehrt. Es sind die Ambivalenzen der Epoche, die ebenso in das Mittelalter zurück- wie in die Moderne vorausweist, die ihre besondere Faszination, auch und gerade im Lichte aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, ausmachen.
Die Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der Geschichte der frühneuzeitlichen politischen Kultur Europas, wobei rechts- sowie medien- und kommunikationsgeschichtlichen Aspekten die besondere Aufmerksamkeit gilt, sowie im Bereich der Wissenskulturen des 18. Jahrhunderts und der Historischen Museologie. Mit Ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Marlies Raffler lehrt die einzige für das Fach "Historische Museologie" habilitierte Historikerin unserer Universität in unserem Fachbereich. Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisiert und administriert der Fachbereich den zertifizierten Studienschwerpunkt "Kulturmanagement – Angewandte Kulturwissenschaften", der es Studierenden aller Fachrichtungen der Geisteswissenschaftlichen Fakultät erlaubt, eine praxisbezogene Zusatzqualifikation zu erwerben. Nicht nur großer fachwissenschaftlicher, sondern auch großer öffentlicher Aufmerksamkeit erfreut sich das von Ao. Univ. Prof. Dr. Siegfried Beer (i.R.) geleitete "Austrian Center for Intelligence, Propaganda & Security Studies".
Leiterin des Arbeitsbereichs
Gabriele Haug-Moritz
Institut für GeschichteInstitut für Geschichte
Sekretariat
Brigitte Knaus
Attemsgasse 8/III
8010 Graz
DO 08:00 bis 17:00 Uhr
FR 13:00 bis 15:00 Uhr