Abgeschlossene (Kooperations-)Projekte
- Projektleitung: Martin Knoll
- Projektmitarbeiterin: Katharina Scharf
- Fördergeber: Stiftungs- und Förderungsgesellschaft der Universität Salzburg
- Zeitraum: 2018–2019
In Salzburg scheint der Tourismus beinahe allgegenwärtig und führt nicht erst in der Gegenwart zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Transformationen. Die positiven wie negativen Wirkungen und Auswirkungen des weltweiten Tourismus offenbaren sich in beinahe allen Lebensbereichen – sei es in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, kultureller oder ökologischer Hinsicht.
Die Stiftungs- und Förderungsgesellschaft der Universität Salzburg förderte in diesem Sinne ein Projekt, in dem die stenographischen Protokolle des Salzburger Landtages als aufschlussreiche historische Quelle systematisch für das Bundesland Salzburg analysiert wurden – hinsichtlich
- Projektleitung: Johanna Gehmacher (Wien)
- Projektmitarbeiterinnen: Elisa Heinrich (Wien), Corinna Oesch (Wien)
- Kooperationspartnerin: Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Fördergeber: FWF-Der Wissenschaftsfonds
- 2013–2016 (verlängert bis 2018)
Das vom Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF) geförderte Forschungsprojekt zur Person Käthe Schirmachers wurde unter der Projektleitung von Johanna Gehmacher am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien durchgeführt und verortet sich im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien.
Ziel des Projektes war es, Diskurse und Konfliktfelder zu analysieren, die um 1900 unter dem topos der "Frauenfrage" öffentlich wurden und mit Forderungen nach gleicher Partizipation in allen gesellschaftlichen Feldern ebenso verbunden waren wie mit der Suche nach Modellen weiblicher Individualität. Die in diesem Zusammenhang entwickelten Forschungsfragen sollen exemplarisch anhand von Biographie und Werk der 1865 in Danzig geborenen Frauenrechtsaktivistin und späteren völkischen Nationalistin Käthe Schirmacher untersucht werden. Aus dem Projekt ging eine umfassende Biographie über Käthe Schirmacher hervor (2018 bei Böhlau erschienen und ist open access verfügbar.
Gehmacher, Johanna / Heinrich, Elisa / Oesch, Corinna: Käthe Schirmacher: Agitation und autobiografische Praxis zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischer Politik. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2018.
- Projektleitung: Antje Senarclens de Grancy (Graz), Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Fördergeber: Zukunftfonds der Republik Österreich, Stadt Graz (Wissenschaft), Land Steiermark (Kultur)
- Zeitraum: 2009–2011
Architektur als Spiegel der öffentlichen Aushandlung und Durchsetzung kultureller Leitbilder, kollektiver Identitäten und gesellschaftlicher Selbstdarstellungsstrategien zu betrachten, ist ein Kennzeichnen kulturwissenschaftlicher Zugänge. Bislang wurden Architekturgeschichte und Erinnerungskultur kaum miteinander verschränkt, dabei scheint dem Medium Architektur jedoch gerade das Vergessen wie kaum einer anderen Kunstform gewissermaßen implizit eingeschrieben zu sein: durch den quasi alltäglichen Veränderungsprozess von Überbauung, Überformung, Verfallen und Zerstörung. In der Publikation wird erstmals explizit dem Vergessen als kultureller Praxis im Feld der Architektur Augenmerk gewidmet. Am Beispiel von vier Architekten bzw. Baumeistern und fünf ihrer Grazer Bauten wird im Projekt paradigmatisch den vielschichtigen Dimensionen von Architektur und Vergessen nachgegangen. Alexander und Bruno Zerkowitz, Eugen Székely und Franz Schacherl haben als Architekten bzw. Baumeister in Graz in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf hohem Niveau gearbeitet und zentrale Beiträge zum Grazer Kulturleben geleistet. Einige von ihnen verließen bereits vor 1938 aufgrund antisemitischer Anfeindungen das Land, starben im Exil oder wurden in nationalsozialistischen Konzentrationslagern ermordet. In der Nachkriegszeit wurde ihr Werk bzw. ihre Autorschaft verdrängt, schließlich aus dem Blick verloren und Großteils vergessen.

- Projektleitung: Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Mitarbeiter*innen: Stefan Benedik, Edit Szénássy, Barbara Tiefenbacher
- Fördergeber: Zukunftsfonds Steiermark
- Zeitraum: 2010–2011
In gegenwärtigen österreichischen Mediendiskussionen kursieren vielfach Bedrohungsbilder zum Thema Migration, welche eine vermeintliche »Flut« an Zuwanderinnen und Zuwanderern »aus dem Osten« konstruieren. Jene Migrant_innen, die seit dem Fall des »Eisernen Vorhangs« temporär in die Steiermark kommen, um unter anderem durch Betteln Geld zu verdienen, werden ausschließlich als »Roma« wahrgenommen und sind als solche von ausgrenzenden Rhetoriken betroffen sowie Adressat_innen von daran anknüpfenden politischen Maßnahmen und Hilfsprojekten. In der vorliegenden an der Universität Graz durchgeführten Studie werden erstmals jene Bilder, die über Romani-Männer (Roma) und Romani-Frauen (Romnija) in den steirischen Medien verbreitet werden, systematisch analysiert. Weit verbreitete Mythen und rassistische Vorurteile werden in Beziehung zu konkreten Lebensentwürfen der Bettler_innen gesetzt. Wissenschaftliches Neuland betritt die Studie außerdem insofern, als die temporäre Bettelmigration als räumliche Bewegung innerhalb sozialer, kultureller und ökonomischer Netzwerke begriffen wird. Erstmals werden damit konsequent die Folgen der Migration auch in Hinblick auf die Herkunftsregionen der Migrant_innen in den Blick genommen.
Benedik, Stefan / Tiefenbacher, Barbara / Zettelbauer, Heidrun: Die imaginierte »Bettlerflut«. Temporäre Migrationen von Roma/Romnija – Konstrukte und Positionen (= drava diskurs). Klagenfurt / Wien: Drava 2013.

- Projektleitung: Karin Maria Schmidlechner-Lienhart (Graz), Anita Prettenthaler-Ziegerhofer (Graz)
- Mitarbeiter*innen: Ute Sonnleitner, Nina Kogler, Peter Pichler
- Fördergeber: Land Steiermark
- Zeitraum: 2009–2011
Sie haben Arbeitswelten, Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Religion mitgeprägt oder sogar federführend gestaltet: die Frauen der Steiermark. Einige erlangten Berühmtheit und sind heute noch bekannt, andere sind trotz ihres bleibenden Wirkens in Vergessenheit geraten, doch die Mehrzahl ist bislang überhaupt namenlos und unbekannt geblieben. Das Buch "Geschichte der Frauen in der Steiermark. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart" zeichnet ihr Leben nach, skizziert ihre Handlungsmöglichkeiten von 1848 bis in die Gegenwart und zeigt auf, dass Frauen in zahlreichen Facetten Geschichte geschrieben haben.
Schmidlechner, Karin M. / Ziegerhofer, Anita / Sohn-Kronthaler, Michaela / Sonnleitner, Ute / Holzer, Elisabeth: Geschichte der Frauen in der Steiermark. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Graz: Leykam 2017.

- Projektleitung: Karin M. Schmidlechner-Lienhart (Graz)
- Mitarbeiter*innen: Ute Sonnleitner (Graz)
- Fördergeber: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BmfWF)
- Zeitraum: 2009
- Unter Beteiligung verschiedener Institute der KF Universität Graz (Institut für Geschichte, Germanistik, Translationswissenschaften, Erziehungswissenschaften), MedUni Graz und außeruniversitären Einrichtungen (Zebra – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum)
- Gesamtprojektleitung: Sonja Pöllabauer (Wien/Graz) und Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Leitung Teilprojekt 1 (Migration – Geschlecht – Identität): Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Projektmitarbeiter*innen: Stefan Benedik (Graz)
- Fördergeber: Zukunftsfonds des Landes Steiermark
- Zeitraum: 2007–2009
Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes MIGRATION am Zentrum für Kulturwissenschaften der Universität Graz wurde von November 2007 bis Oktober 2008 mehrere Teilprojekte umgesetzt. Im Teilprojekt 1 „Migration–Identität–Geschlecht“ (Projektleitung Heidrun Zettelbauer) war es Ziel, eine transdisziplinär argumentierende kulturwissenschaftliche Theorie der Migration zu erarbeiten, die es ermöglicht, die komplexen Zusammenhänge zwischen Aspekten migrationsbedingter Deplatzierung bzw. kultureller Hybridisierung und der Ausbildung pluraler Identitäten zu erhellen. Dabei wurden Identitätsbildungsprozesse sowohl im Hinblick auf die jeweilige „Mehrheitsgesellschaft“ als auch im Hinblick auf die Zu- und Abwanderungsgesellschaften, mit einem besonderen Augenmerk auf der Wirkweise der sozialen Kategorie ‚Geschlecht’, untersucht.
- Projektleitung: Hildegard Kernmayer (Graz), Heidemarie Uhl (Wien), Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Fördergeber: Stadt Graz, Land Steiermark
- Zeitraum: 2005–2008
- Herta-Firnberg-Forschungsprojekt
- Projektleitung: Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Kooperationspartnerin: Karin M. Schmidlechner (Graz)
- Fördergeber: BMWF, FWF-Der Wissenschaftsfonds
- Zeitraum: 2005–2008
Das Projekt befasste sich mit Biographien deutschnational-völkischer Frauen in der Habsburgermonarchie und in Österreich. Im Fokus stand dabei der je individuelle Umgang von Akteurinnen mit deutschnational-völkischen Identitäts(an)geboten, die Integration nationalistischer Deutungsfiguren in individuelle Lebensentwürfe sowie ein Vergleich autobiographischer Narrative ausgewählter völkischer Aktivistinnen. Dabei zeigte sich, dass gerade die nationale Aufladung der vorgeblich unpolitischen ‚weiblichen Sphäre’ neue politische Handlungsräume für Frauen schuf und Akteurinnen die Möglichkeit zur Eigeninterpretationen und zur Entwicklung eigener Handlungsformen bot.
Heidrun Zettelbauer, "Die Liebe sei Euer Heldentum". Geschlecht und Nation in völkischen Vereinen der Habsburgermonarchie. Frankfurt am Main / New York: Campus 2005.

- Teilprojekt im Rahmen des Spezialforschungsbereichs „Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900“
- Projektleitung: Helmut Konrad (Graz)
- Projektmitarbeiterin: Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Fördergeber: FWF-Der Wissenschaftsfonds
- Zeitraum: 1998–2004
Nicht nur im deutschen Kaiserreich, auch in der österreichischen Habsburgermonarchie gab es einen völkisch orientierten Deutschnationalismus. Die im Rahmen des interdisziplinären Spezialforschungsbereichs „Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900“ entstandene Studie von Heidrun Zettelbauer zeigt, wie innerhalb des deutschnationalen Milieus Geschlechteridentitäten definiert wurden und welche Aufgaben Frauen für Volk und Nation zu erfüllen hatten. Untersucht wird, wie sich diese Diskurse auf Politik und Alltag um 1900, aber auch auf die soziale Lebenspraxis von Funktionärinnen Politikerinnen deutschnational-völkischer Vereine auswirkten. Indem deutlich gemacht wird, dass über nationalistische Werte weibliche und männliche Identitäten hergestellt werden, vermittelt die Studie grundlegende Erkenntnisse über das Zusammenwirken von Geschlecht und Nation.
Zettelbauer, Heidrun: „Die Liebe sei Euer Heldentum“. Geschlecht und Nation in völkischen Vereinen der Habsburgermonarchie, Frankfurt am Main / New York: Campus 2005. Zugl.: Universität Graz, Dissertation, 2004.

- Projektleitung: Karin M. Schmidlechner-Lienhart (Graz), Jim Miller (Graz)
- Mitarbeiter*innen: Frances A. Morgan
- Fördergeber: Humanities-Fond der University of Little Rock, AR
- Zeitraum: 1996-1999
Schmidlechner, Karin M. / Miller, James W.: Die Liebe war stärker als das Heimweh. Heiratsmigration in die USA nach 1945 (= Grazer Gender Studies 8), Graz: Leykam 2003.

- Projektleitung: Ingo Kropac (Graz)
- Projektmitarbeiter*innen: Susanne Botzem, Henriette Kurschel (Graz), Gunther Vasold (Graz), Heidrun Zettelbauer (Graz)
- Fördergeber: FWF-Der Wissenschaftsfonds, Stadt Regensburg
- Zeitraum: 1994–1995
Kontakt
Leitung
Heidrun Zettelbauer
Institut für Geschichte
Heinrichstraße 26/II
8010 Graz