Barbara Stelzl-Marx spricht im aktuellen SciLog-Porträt über ihren spannenden Lebensweg als Historikerin und eine „folgenschwere Begegnung“ auf einem russischen Flughafen sowie die Zeichen der Zeit vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs.
„So viele Themen, die wir in der Zeitgeschichte aus der Retrospektive erforschen – Kalter Krieg, Kinder des Krieges, Flucht und Vertreibung, wirtschaftliche und humanitäre Kriegsfolgen –, passieren aktuell vor unserer Haustüre“ (Barbara Stelzl-Marx). Die hier skizzierte Programmatik des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung ist aufgrund des Ukraine-Kriegs aktueller denn je. BIK-Leiterin Barbara Stelzl-Marx spricht im aktuellen „SciLog“-Porträt des Wissenschaftsfonds FWF neben persönlichen Meilensteinen und Erfolgen über die Macht der Geschichte und vor allem die Macht von tabuisierten Kriegserzählungen und Traumata, die jahrzehntelang nicht verschwiegen oder schlichtweg nicht erzählt wurden.
Das dröhnende Schweigen angesichts des vergangenen Kriegsleids sei auch ein Nährboden für neue Konflikte: Auch der „Zerfall der Sowjetunion war ein Trauma für Putin, der das ‚Sammeln der russischen Erde‘ verwendet, um dieses zu überwinden und das Selbstbewusstsein der Nation zu stärken“, sagt Stelzl-Marx. Einmal mehr, so die Professorin für Zeitgeschichte an der Uni Graz „werden unerzählte Tabus über Generationen ihre Macht entfalten.“ Doch „der Blick in die Vergangenheit hilft, die Gegenwart zu verstehen – daraus auch die Zukunft zu gestalten, wird großer Kraftanstrengungen von allen Seiten bedürfen.“
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