Am 23. Oktober 2024 hielt Eugen Pfister, Leiter des SNF Sinergia Forschungsprojekt "Confoederatio Ludens: Swiss History of Games, Play and Game Design 1968-2000" an der Hochschule der Künste Bern, einen spannenden Vortrag zum Thema Digitale Spiele und historische Quellenkritik. Dabei unterstrich er die Vielfalt des Mediums digitaler Spiele auf und erörterte dessen Potenzial als Ressource für die zeitgeschichtliche Forschung. Eugen Pfister beleuchtete, wie digitale Spiele als Quelle wichtige Beiträge u.a. zur Politik-, Kultur-, Geschlechter- und Wirtschaftsgeschichte liefern können. Er plädierte nachdrücklich dafür digitale Spiele als Quelle zu nutzen, da sie widerspiegeln, wie gesellschaftspolitische Fragen oder Geschichtsbilder zum Zeitpunkt ihrer Entstehung verhandelt wurden. Das Digitale Spiel ist demnach ein Zeugnis für die Zeit in der es entstanden ist und liefert wichtige zeitgeschichtliche Erkenntnis zur Geschichte von Staaten und Gesellschaften. Somit sind digitale Spiele nicht nur Unterhaltungsmedien, sondern auch zeitgeschichtliche Dokumente, die wertvolle historische Erkenntnisse vermitteln können.
Der Vortrag stieß auf reges Interesse, was sich auch in der der spannenden Diskussion im Anschluss an den Vortrag zeigte. Wir danken allen Teilnehmenden für den interessanten Austausch!
Mehr über Eugen Pfister und seine Auseinandersetzung mit Digitalen Spielen in den Geschichtswissenschaften erfahren Sie hier:
Historische Quellenkritik und Digitale Spiele. | Spiel-Kultur-Wissenschaft (hypotheses.org)
Sind digitale Spiele politisch? | Spiel-Kultur-Wissenschaft (hypotheses.org)
Digitale Spiele | Docupedia-Zeitgeschichte
Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Emails, Social Media und Internet: Digitale Quellen in der Zeitgeschichte“ statt, die vom Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Instituts für Geschichte organisiert und von der Abteilung 12 – Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Forschung des Landes Steiermark gefördert wird.
Die Reihe wird am 14. Jänner 2025, 17:00 (UR 09.23, Heinrichstraße 26) mit einem Vortrag von Valérie Schafer (University of Luxembourg, ) fortgesetzt. Sie wird über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Historisierung von Online-Viralität berichten.
Valérie Schafer | C2DH | Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History