Barock und Orthodoxie im Kulturraum zwischen Karpaten, Donau und Adria
Infolge der territorialen Zugewinne für die Habsburger im Südosten ab 1699 gelangte eine große Zahl an christlich-orthodoxen Untertanen unter habsburgischen Einfluss. Dadurch geriet die Welt der Orthodoxie i.w.S. mit der im „Westen“ entwickelten Welt des Barock i.w.S. (Kunststil, Lebensgefühl, Weltbild…) in rege interkulturelle Kommunikationsbeziehungen.
Bislang wurde die vielschichtige Bedeutung des von diesen Vorgängen betroenen Kulturraums zwischen Karpaten, Donau und Adria als Feld wechselseitiger Wahrnehmung und interreligiösen und interkulturellen Austausches von der Forschung vernachlässigt, nicht selten von provinzialisierenden Wahrnehmungs- und Deutungsmustern überlagert.
Daher ist es Ziel der Tagung durch zahlreiche Fallbeispiele diesen Kulturraum in seinen Gemeinsamkeiten (Frage der Kontaktzonen, Einfluss der Politik auf Alltagskultur, Volkskunst, kulturelle Repräsentation) und seiner Vielfalt auszuleuchten und seine Vorreiterrolle in einer Zeit noch vor den Nationalisierungs- und Unabhängigkeitsbestrebungen in den Randzonen der Habsburgermonarchie ausdrücklich zu betonen.
Die Tagungsergebnisse werden in der international renommierten Reihe Das östliche Europa. Kunst- und Kulturgeschichte, hg. Robert BORN/Ada RAEV publiziert werden.
Kontakt. Dr. Ulrike Tischler-Hofer, tischler-hofer(at)gmx.at
Fachbereich Südosteuropäische Geschichte und Anthropologie [Mozartgasse 3|3010 Graz]