Sichtbare Frauen – Unsichtbare Vergangenheiten
Ein aktuell erschienenes Themenheft der Fachzeitschrift „Zeitgeschichte“ (Vienna University Press) befasst sich aus einer geschlechterhistorischen Perspektive mit aktuellen Debatten um Straßen(um)benennungen und städtischen Gedächtnispolitiken. Im Fall von weiblichen Namensgeberinnen griff man im 20. Jhdt. häufig auf Wissenschaftspionierinnen zurück. Dass dies durchaus problematisch sein kann, zeigt die soeben neu erschienene Publikation, in der sich Heidrun Zettelbauer (Graz) und Lisbeth Matzer (München) mit der komplexen Biografie der Grazer Historikerin Mathilde Uhlirz befassen. Weitere Beiträge sind u.a. den Wissenschaftskarrieren der Botanikerin Lore Kutschera und der Theaterwissenschaftlerin Margret Dietrich (beide Wien) gewidmet.
Neuerscheinung Lisa Rettl/Linda Erker (Hrsg.): Sichtbare Frauen – unsichtbare Vergangenheiten. Zur Problematik von Straßen(um)benennungen im Kontext von österreichischen Wissenschaftspionierinnen. zeitgeschichte Heft 3/2021, 48. Jg. Darin: Heidrun Zettelbauer/Lisbeth Matzer: Changierende Namensgebungen und präfigurierte Lesarten. Mathilde Uhlirz‘ Biografie als Irritation städtischer Gedächtnispolitiken. In: zeitgeschichte 48 (2021) 3, S. 307-333. https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/56718
Siehe auch: Vorzeigefrauen mit nationalsozialistischer Vergangenheit. In: DerStandard, 11. September 2021. www.derstandard.at/story/2000129470694/vorzeigefrauen-mit-nationalsozialistischer-vergangenheit