Neues vom Arbeitsbereich Kultur- und Geschlechtergeschichte:
In ihrem Vortrag mit dem Titel „Ordnungen|Räume|Transgressionen. Perspektiven auf Raum und Geschlecht im 1. Weltkrieg“ befasste sich Heidrun Zettelbauer im Rahmen der Ringvorlesung „Ausgewählte Regionen Europas und Außereuropas“ am 18.04.2024 mit der zeitgebundenen und kontextspezifischen Aushandlung von Geschlechterordnungen und Geschlechterräumen im Ersten Weltkrieg. Ausgangspunkt ist der zeitgenössische Kriegsdiskurs, der die Vorstellung prägte, dass Geschlechterräume im Krieg klar voneinander abgegrenzt waren.
Im Blick auf soziale Praktiken wird jedoch schnell eine Diskrepanz zwischen normativen Diskursen und der historisch fassbaren agency von Akteur*innen sichtbar. Am Beispiel der Kriegsfürsorge und Verwundetenpflege an der sogenannten „Heimatfront“, in der Etappe und an der Front wurde dabei die kriegsbedingte Aushandlung von Geschlecht und Raum diskutiert.