Der Arbeitsbereich "Geschichte des Mittelalters" am Institut für Geschichte der Universität Graz
lädt herzlich zum Gastvortrag von Elias Harth (Universität Saarbrücken) ein.
Titel: "Der Einfluss des Klimawandels auf die Transformation der Goldenen Horde"
Am 11. Mai 2023 um 18:30 Uhr im UR 09.23, Heinrichstraße 26, 2. Stock.
Die Goldene Horde, eine der vier nach dem Tod Čingis Ḫāns entstandenen Appanagen, bestimmte über mehrere Jahrhunderte die Geschicke Osteuropas und Zentralasiens. Dabei erfuhren Herrschaft und Gesellschaft der Mongolen im Laufe der Zeit grundlegende Veränderungen, die zur Herausbildung einer unverwechselbaren tatarischen (mongolischen) Kultur führten. Eine wichtige und bisher wenig beachtete Rolle spielte dabei der Klimawandel. Fiel der Beginn der Hordenherrschaft noch in die Zeit des mittelalterlichen Klimaoptimums, so folgten bald das Wolf- und Spörer-Minimum und schließlich die Kleine Eiszeit, die aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen fast zwangsläufig Auswirkungen auf die Gesellschaft hatten. Da jedoch der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Goldene Horde in der Forschung bisher weitgehend vernachlässigt wurden, soll in diesem Vortrag anhand der Quellen einerseits die Entwicklung des Klimawandels und andererseits seine Auswirkungen aufgezeigt werden.