Donnerstag, 29. November 2018, 19 Uhr
Predavanje/Vortrag
"Schutzverein" - "Schutz" - Verein?
Zur Umkehr von Defensive und Aggression im deutschnational-völkischen „Verein Südmark“ (1880–1960)
Dr. Heidrun Zettelbauer
30. November & 1. Dezember, 16 - 19 Uhr
Razstava/Ausstellung
Schwarz auf weiss II /Črno na belem II
RHIZOM, Annenstraße 52, 8020 Graz
Predavanje/Vortrag
"Schutzverein" - "Schutz" - Verein? Zur Umkehr von Defensive und Aggression im deutschnational-völkischen „Verein Südmark“ (1880–1960)
Heidrun Zettelbauer, Historikerin und Kulturwissenschafterin, behandelt in ihrem Vortrag den radikal deutschnational-völkischen „Verein Südmark“ und verfolgt seine Geschichte von seinen Anfängen in der Habsburgermonarchie über die verschiedenen zeithistorischen Systembrüche von 1918 – 1933 – 1938 – 1945 hinweg bis in die 1960er Jahre. In den Blick genommen werden historische Rahmenbedingungen der deutschnationalen Schul- und „Schutz“-Vereinsbewegung im Allgemeinen sowie politische Motive und Zielsetzungen, ideologische Konstrukte, Handlungsräume, kollektive Vorstellungen und individuelle ProtagonistInnen des „Vereins Südmark“ im Speziellen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die geschlechterhistorische Dimensionen gelegt.
Heidrun Zettelbauer ist Assoziierte Professorin am Institut für Geschichte der Universität Graz im Arbeitsbereich Österreichische / Zentraleuropäische Geschichte. Sie koordiniert den am Institut angesiedelten Forschungs- und Lehrschwerpunkt Geschlechtergeschichte. Sie ist Mitherausgeberin der internationalen peer-reviewed Fachzeitschriften „L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft“ sowie „Zeitgeschichte“. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich Geschlechtergeschichte der Moderne, Gendertheorien, Nationalismus, Intersektionalität, Körpergeschichte, Biographieforschung und Museologie.
Razstava/Ausstellung
Schwarz auf weiss II /Črno na belem II
Es wird in der Öffentlichkeit nicht angesprochen - eine Fotografie im Archiv des Vaters bezeugt es: Im Loibltal/Brodi gab es die Kernstockschule unter der Leitung des Deutschen Schulverein Südmark. Eine Gedenktafel an dem Schultor, gewidmet "dem Förderer und Schutzherren Karl Krapfenbauer“. Bis heute ist ungeklärt, wer denn Karl Krapfenbauer war. Wobei: Was wird denn in der Region überhaupt angesprochen - in der Öffentlichkeit? - Ich höre breites Schweigen.
Im Frühjahr 2018 begaben sich Petra Kohlenprath und Renate Rogi-Kohlenprath in die andere Zeit, in der - wie sie herausfanden - es im Tal selbst reges Leben und in den nahen, benachbarten Tälern eine Vielzahl von Vereinen gab. Dieser zweisprachigen Fülle gingen sie in der Recherche nach den Wurzeln des Schweigens nach und machten anhand von erhalten gebliebenen Büchern und Zeitschriften aus dem Haus Loibltal/Brodi 1 sichtbar, wofür sich die Bewohner*innen vor 1938 interessierten, welche Themen ihren Alltag prägten. Dass ein Keil in die Gesellschaft getrieben wurde, ist anhand von Zeitungsausschnitten gut belegbar. Wie auch heute war die Sprache in den Medien ein Werkzeug der Macht.
RHIZOM kollektiv
Annenstraße 5 28020 Graz
T +43-699-19 265 365
www.interferenzen.at/kernstockschule-loibltal
Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Graz, der Kulturabteilung des Landes Steiermark und des Bundeskanzleramts – Sektion 2 Kunst