Studienschwerpunkt Angewandte Kulturwissenschaften - Kulturmanagement
Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisiert und administriert der Fachbereich Geschichte der Frühen Neuzeit den zertifizierten Studienschwerpunkt "Kulturmanagement – Angewandte Kulturwissenschaften", der es Studierenden aller Fachrichtungen der Geisteswissenschaftlichen Fakultät erlaubt, eine praxisbezogene Zusatzqualifikation zu erwerben.
Alle Studierende des BA Geschichte müssen 50 % aus anderen Fächern (z.B. Ethnologie, Kunstgeschichte, Archäologie, Altertumswissenschaften etc.) sinnvoll ergänzen, um das Zertifikat zu erhalten.
Zum Studienschwerpunkt Kulturmanagement
Tätigkeiten im Kulturbetrieb erfordern breit gestreute Kenntnisse, die von Marketingstrategien für Tourismus und Eventmanagement bis zur Objekttheorie reichen. Die theoretische sowie die angewandte Auseinandersetzung mit Grundfragen kulturwissenschaftlicher Institutionen, die das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Präsentieren als gesellschaftlichen Auftrag übernommen haben, ist sowohl aus theoretisch-methodischer als auch aus historischer Perspektive sowie – angewandt – aus den Erfordernissen der Gegenwart heraus von grundlegender Bedeutung.
Vom Museum bis zum Verlagswesen eröffnet der zertifizierte Schwerpunkt Studierenden Einsicht in Grundlagen aktueller Kulturbetriebe. Der zertifizierte Schwerpunkt richtet sich daher an all jene, die sich strukturiert mit Fragen der Umsetzung von Bewahren und Präsentieren auseinandersetzen und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Bereich der Angewandten Kulturwissenschaften vertiefen wollen. Durch den interdisziplinären Ansatz, BA Absolvent:innen unterschiedlichster Fächer zusammenzuführen und divergierende Voraussetzungen und sowohl wissenschaftliche als auch angewandte Fächer zu einem neuen Berufsbild zu kanalisieren, reagiert die Universität auf ein Bedürfnis der Studierenden nach Praxisnähe und Berufsvorbildung sowie auf das Bedürfnis der Gesellschaft. Mit der Attraktivität des Angebots und der vielseitigen Einsetzbarkeit von Absolvent:innen in diversen Kultur- und Tourismusinitiativen suchen wir Antworten auf die rezente kulturpolitische Situation und das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung. Durch die Auswahl von Lehrenden aus der Privatwirtschaft wird eine Vernetzung mit dem Arbeitsmarkt bewirkt. Durch Kooperationen mit Standorten außerhalb Österreichs (Nantes, Brno etc.) ist die Internationalisierung gegeben.
Lehrende des Kulturmanagements
- Mag. Dr. phil. Bernadette Biedermann
- Mag. Dietmar Kepplinger
- Mag. Alexander Wilhelm
- Mag. Claudia Brandstätter
- Dr. Michael Wimmer
- Assoz. Prof. Heidrun Zettelbauer
Lernziele
Einsicht in die Aufgaben und das Funktionieren von Kultur(erbe)einrichtungen sowie Anwendung theoretischer Ansätze für die praktische Arbeit. Dies erfolgt durch
- Benennen, Erklären und Beschreiben der jeweiligen Aufgabenfelder von unterschiedlichen Kultur(erbe)einrichtungen
- Benennen, Erklären und Verstehen von Begriffen und Grundlagen der „Angewandten Kulturwissenschaften“
- Beschreiben und Benennen unterschiedlicher theoretischer Ansätze („Kulturtheorien“)
- Spezialisierung auf vertiefende Module durch Verstehen und Erklären ihrer jeweiligen Bezüge zueinander
- Beschreiben und Erklären entsprechender spezieller Theorien und ihrer Relevanz für die praktische Arbeit
- Anwenden entsprechender spezieller Theorien für die praktische Arbeit in Kultur(erbe)einrichtungen durch adäquate LV-Angebote (praktische Arbeiten in den jeweiligen Modulen
Inhalt und Umfang
Der zertifizierte Schwerpunkt besteht aus 4 Modulen. Jedes Modul besteht aus mindestens zwei Lehrveranstaltungen, die mit 3, mit 3,5 oder
4 ECTS bewertet sind. Die Absolvierung der Vorlesung „Kulturtheorie“ (3,5 ECTS) aus dem gleichnamigen Modul ist verpflichtend. Dazu sind weitere Module und Lehrveranstaltungen zu absolvieren (max. 31,5 ECTS); ein Zertifikat wird ab 25 absolvierten ECTS ausgestellt. Das Zertifikat kann nur einmal ausgestellt werden. Die Reihenfolge der Absolvierung der Lehrveranstaltungen und Module obliegt der
eigenen Entscheidung bzw. der Abfolge im Lehrangebot.
Aber Achtung! Die Lehrveranstaltungen werden nicht jedes Semester angeboten, sondern alternierend.
Teilnahmevoraussetzungen
Der zertifizierte Schwerpunkt ist für Studierende aller Studienrichtungen der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz im Rahmen der Freien Wahlfächer (FWF) offen. Studierende im MA Geschichte, die das Zertifikat absolvieren, können Lehrveranstaltungen, die sie im Rahmen des zertifizierten Schwerpunkts ablegen, nur im Rahmen der FWF des MA Geschichte verwenden. Für Studierende im BA Geschichte gilt: 50 Prozent der zu absolvierenden ECTS-Credits sind aus dem Angebot der Geschichte aus Pflicht- und Gebundenen Wahlfächern zu wählen, weitere 50 Prozent als FWF aus den Fächern anderer Studienrichtungen. Dazu wird für jedes Studienjahr eine Liste der anrechenbaren Fächer (z.B. aus
Kulturanthropologie, Kunstgeschichte, Philosophie etc.) auf der Homepage des Instituts für Geschichte bekanntgegeben.