Aktuelle Drittmittelprojekte
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Aushandlungen militärischer Männlichkeiten in sozialistischen Kontexten in Österreich-Ungarn und der Ersten Republik (1914–1934)
Refugees, migration and erased memories in the aftermath of Yugoslav wars
Networks of Photographic Practises in the Transimperial Caucasus
Tagungsband
Perspektiven der Lehramtsstudierenden in der Steiermark
Ukrainische Flüchtlinge in Österreich im Spiegel mobiler Dinge
Rethinking Concepts, Terms and Topics. The 4th International Conference of the Military Welfare History Network 2025
Laufzeit: | August 2024-Dezember 2025 |
Mitarbeiter:innen: | Heidrun Zettelbauer (Graz), Sabine Haring-Mosbacher (Graz), Sabine Jesner (Wien), Viktoria Wind (Graz), Paul Huddie (Dublin) |
Fördergeber: | Land Steiermark; Stadt Graz |
Approaches to military history and the history of war welfare have changed fundamentally in recent decades. They shifted from a focus on event history, the depiction of predominantly operational levels, the monopolisation of military meanings or discourses of legitimation to innovative approaches to a cultural history of armed conflicts, which are particularly influenced by Social History, the History of Mentalities, Body or Gender history. This also applies in particular to the analysis of military welfare and care practices from a historical and social science perspective, which has undergone a fundamental reorientation in recent years, not least as a result of current care ethics debates.
The fourth international conference of the Military Welfare History Network, which will take place for the first time at the University of Graz (Austria) July 9-11, 2025, aims to explicitly focus on the theoretical, conceptual and research-practical dynamics associated with this reorientation. The conference aims to reflect about these changes in studies of care and welfare practices in military contexts and to discuss older and new concepts and their implementation in research. Referring to a problem-orientated approach, an explicitly interdisciplinary and trans-epochal orientation will be taken. The aim of the MWHN conference is therefore to critically examine the effects of theoretical and conceptual perspectives as well as the productive applicability of (new) methods and concepts on different dimensions.
Projekt Kunstgeschichte Steiermark
Laufzeit: | 2024 |
Mitarbeiter:innen: | Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Margit Stadlober |
Fördergeber: | Amt der Stmk. Landesregierung |
Das Langzeitprojekt Kunstgeschichte Steiermark, geleitet von ao. Univ.-Prof. Dr.in Margit Stadlober, ist seit 1999 mit Drittmittelförderung an der Karl-Franzens-Universität angesiedelt. Es agiert als Schnittstelle zwischen Universität, Kultureinrichtungen, Wirtschaft und Gesellschaft. Durch die inter- und transdisziplinären Netzwerke wird die Lehre in den Bildwissenschaften erweitert und unter besonderer Berücksichtigung soziokultureller Bedürfnisse eine offene und auf Nachhaltigkeit orientierte Forschung realisiert. Ein besonderes Anliegen ist seit dem Gründungsjahr 1999 die Hebung des Frauenanteils in Forschung, Publikationstätigkeit und Karrierebereichen. Hierzu wurde auch 2008 der Kunstgeschichte-Leistungspreis KUGEL eingerichtet. 2009 formierte sich das Projekt aufgrund großer Nachfrage nach zehnjährigem Bestehen neu und arbeitet seitdem vor allem im Bereich der angewandten Forschung. Im Jubiläumsjahr 2024 zum 25jährigen Bestehen der Kunstgeschichte Steiermark laufen zahlreiche Einzelprojekte (Ring-VO: feminine, masculine and between, Buch: Das Steirische Salzkammergut und ein Seitenblick über den Pötschenpass, Ausstellung und Buch Roots, Festschrift Anliegen Kunst) an der Karl-Franzens-Universität am neuen Standort Institut für Geschichte.
Wurzeln für die Zukunft. Steirische Traditionsunternehmen als Standortfaktor und kulturelles Erbe
Laufzeit: | April 2024 bis Oktober 2025 |
Mitarbeiter:innen: | Univ.-Prof. Dr. Walter Iber, BA BA MA Christian Schmidt |
Fördergeber: | Land Steiermark |
Sie stehen für Tradition, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit zugleich: Jene steirischen Unternehmen, die seit 100 Jahren (oder mehr) bestehen und die nicht nur durch ihr Alter an sich oder durch altehrwürdige Betriebsstätten, sondern beispielsweise auch durch ihre Ausrichtung auf altes Handwerk (z.B. Mühlen), Handel (z.B. traditionsreiche Warenhäuser) oder auf typische, mit der Steiermark assoziierte industrielle Erzeugnisse (z.B. Eisen, Stahl, Maschinenbau, holzbasierte Industrien) als – immaterielles und/oder materielles – Kulturerbe der „grünen Mark“ zu sehen sind. Eine genaue Aufstellung dieser Unternehmen gibt es bislang nicht; eine Forschungslücke, die nun durch das vorliegende Projekt in Form einer Datenbank geschlossen werden soll.
„Wurzeln für die Zukunft“ ist ein Slogan, der das Vorhaben kompakt zusammenfasst: Im Grunde geht es darum, die Tradition und damit die innere Substanz des Wirtschaftsstandortes Steiermark zu dokumentieren. Die Summe der Erfahrungen bestimmt nicht nur die Identität eines Individuums, sondern auch jene von größeren Entitäten, wie sie Unternehmen oder auch Regionen darstellen. Eine Dokumentation all jener Betriebe, die noch heute existieren, aber ihre Wurzeln über 100 Jahre rückzudatieren vermögen, ist somit ein wesentlicher Schritt zur identitätsmäßigen Standortbestimmung der Steiermark.
Museumsdidaktik für das Europäische Parlament
Laufzeit: | Jänner-September 2024 |
Mitarbeiter:innen: | Britta Breser, Chang-Dae Choi, Stefan Waldhauser |
Fördergeber: | Europäisches Parlament |
Die interaktive Dauerausstellung „Erlebnis Europa“ in der Wiener Innenstadt präsentiert die Geschichte der europäischen Integration, die Institutionen der Europäischen Union sowie aktuelle gesellschaftliche und politische Herausforderungen auf EU-Ebene.
Dieses Projekt entwickelt dazu einen didaktischen Leitfaden mit geschichts- und politikdidaktischen Herangehensweisen speziell für Lehrpersonen sowie einen Plan für Schüler:innen zur Gestaltung eines multiperspektivischen Simulationsspiels, das politische Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene nachbildet.
Arbeiter-Soldaten, Revolutionäre in Uniform oder ‚wehrhafte‘ Proletarier? Aushandlungen militärischer Männlichkeiten in sozialistischen Kontexten in Österreich-Ungarn und der Ersten Republik (1914–1934)
Laufzeit: | Oktober 2023 - Oktober 2025 |
Mitarbeiter:innen: | Viktoria Wind, Heidrun Zettelbauer |
Fördergeber: | ÖAW |
Kurzbeschreibung:
Im Anschluss an de/konstruktivistische Ansätze rückt das Dissertationsprojekt die Prozesshaftigkeit, Instabilität und Performanz von Geschlechterkonstruktionen in den Mittelpunkt. Das Projekt fokussiert auf sozialistische militärische Männlichkeitsentwürfe während des Ersten Weltkriegs und der Ersten Republik Österreich bis 1934. Es untersucht dabei die diskursiv ausgehandelten Be/Deutungsdimensionen, Figuren, Imaginationen und Abgrenzungsfolien von militärischen und proletarisch-‚wehrhaften‘ Männlichkeitsentwürfen in der k.(u.)k. Armee, in der Volkswehr, dem Bundesheer sowie dem Republikanischen Schutzbund. Daneben werden Wechselwirkungen mit zeitgleich existierenden soldatischen, revolutionären, republikanischen und proletarischen Identitäten untersucht sowie Subjektivierungspraxen sozialdemokratischer und kommunistischer Akteure in den Blick gerückt.
MOJ DOM. Refugees, migration and erased memories in the aftermath of Yugoslav wars
Laufzeit: | 1.1.2023-31.12.2024 |
Mitarbeiter:innen: | CODICI COOPERATIVA SOCIALE ONLUS (Italien) |
Fördergeber: | EU / European Remembrance CERV- 2022- Citizens-Rem |
Kurzbeschreibung:
In diesem von Codici Cooperativa Sociale Onlus (Italien) geleiteten Projekt untersucht Heike Karge Heimatvorstellungen von Studierenden mit und ohne biographischen Hintergrund im ehemaligen Jugoslawien. Die Erhebungen dazu begannen im Sommer 2023 an der Universität Regensburg und werden ab Herbst 2023 an der Universität Graz fortgesetzt.
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Camera Caucasica. Networks of Photographic Practises in the Transimperial Caucasus
Laufzeit: | 2021-2024 |
Mitarbeiter:innen: | MMag. Dr. Dominik Gutmeyr-Schnur |
Fördergeber: | FWF, Erwin-Schrödinger-Programm an UCLA und Uni Graz |
Kurzbeschreibung:
“Camera Caucasica” explores the networks that stand behind the production and circulation of photographs from the wider Caucasus region. It thereby connects theoretical considerations of imperial visions and discourses of difference, of knowledge production and circulation, of photographic theory and of entangled histories. It brings together a new imperial history of the long nineteenth century at the intersection of influence of three major empires, history of photography and technology, global and visual studies, and applies them from a transimperial perspective. The project has a strong impact on our understanding of how local photographic practices can be translated into a global context and it offers space for dialogue on entangled histories in a nationally contested area.
Demografie und soziale Strukturen im historischen Südosteuropa
Laufzeit: | 1.11.2021-31.10.2025 |
Mitarbeiter:innen: | Daniel-Armin Đumić, Mag. Dr. Siegfried Gruber |
Fördergeber: | FWF |
Kurzbeschreibung:
Fragen zur historischen Demografie und sozialen Strukturen in Südosteuropa sollen länderübergreifend untersucht werden und außerdem Unterschiede innerhalb von Ländern (Stadt-Land, Berufsgruppen) aufgezeigt werden. Als Grundlage dafür wird die größte europäische Datenbank historischer Volkszählungsdaten außerhalb der bereits etablierten Zentren historisch-demografischer Forschung entstehen.
A history of "Making Things" in West Africa, 1920-1980
Laufzeit: | 1.9.2022-28.2.2025 |
Mitarbeiter:innen: | Mag.phil. Katharina Oke, PhD |
Fördergeber/Förderprogramm | Europäische Kommission/H2020 |
Kurzbeschreibung:
Das Projekt “A history of ‘Making Things’ in West Africa, 1920-1980: creating, meaning making, and experience” fokussiert auf handwerkliche Produktion und Kunsthandwerk in Accra und Lagos. Es nähert sich produktiven Prozessen mit einem Fokus auf den Schaffungsprozess und der sozio-kulturellen Bedeutung des „Dinge Machens“ an. Ziel des Projektes sind, erstens, historische Wissenssysteme und Erfahrungen des „Dinge Machens“ während und nach der formalen Kolonialherrschaft zu beleuchten. Zweitens, einen Beitrag dazu zu leisten, unternehmerische Tätigkeiten als Teil der Sozial-, Kultur- und politischen Geschichtsschreibung zu Afrika zu etablieren. Sich unternehmerischer Tätigkeit zuwendend, versucht das Projekt gleichzeitig einen reduktiven Fokus auf Fragen der Kapitalakkumulation zu überwinden: Fragen nach dem „Dinge Machen“ erlauben einen historischen Einblick in die Art und Weise, wie Menschen mit Technologie interagiert haben – einen Einblick, der keine binäre Unterscheidung zwischen „importiert“ und „lokal“ vorschreibt –, und erlaubt weiters eine Bandbreite an Motivationen für unternehmerische Tätigkeiten zu erahnen.
Das Projekt konzentriert sich auf Bäcker:innen und Goldschmied:innen und versucht so auch Einblick in unterschiedliche Laufbahnen des Kunsthandwerkserwerbs und Geschlechtergeschichte zu ermöglichen. Ziel des Projektes ist es eurozentrische Vorstellungen von Innovation und Technologie zu hinterfragen, und individuelles und kollektives Wissen zum Umgang mit widrigen ökonomischen Bedingungen während und nach der Kolonialherrschaft hervorzuheben. Auf diese Weise soll auch zu einer komplexeren Darstellung davon, wie West Afrikanische Gesellschaften Teil der wachsenden Literatur zur Globalgeschichte des Kapitalismus sowie der Wissenschafts- und Wissensgeschichte sind, geleistet werden.
EU-ropäische Krisen(-Erzählungen): Perspektiven der Lehramtsstudierenden in der Steiermark
Laufzeit: | März 2023 - Dezember 2024 |
Mitarbeiter:innen: | Mag.Dr. Britta Breser, Matthäus Berger, BEd. |
Fördergeber: | Land Steiermark, Arbeiterkammer Steiermark |
Kurzbeschreibung:
Mit Demokratie sind in der öffentlichen Wahrnehmungen Erwartungen und Hoffnungen auf ein gutes Leben verbunden. EU-ropa steckt jedoch in einer Vielfach-Krise. Die EU-Skepsis ist in Österreich im Europa-Vergleich besonders hoch.
Studierende, die in der Steiermark gegenwärtig ein Lehramtsstudium absolvieren, haben EU-ropa aus der Perspektive eines Krisenmodus kennengelernt. Dieser ist nicht allein ein Zustand, der hinsichtlich seiner Ursache und einer Reaktion analysiert werden kann. Krisen lassen sich auch als herausforderndes Potenzial interpretieren, die unterschiedliche Erfahrungen und Bedeutungen produzieren, welche für historisch-politische Bildungsprozesse nutzbar gemacht werden können.
Aufgrund bisher völlig fehlender empirischer Erkenntnisse stellen sich u.a. folgende Fragen:
Welche Vorstellungen verbinden künftige Lehrpersonen mit EU-ropa? Wie schätzen sie die eigene EU-ropapolitische (Demokratie-)Bildung angesichts der Krisenhaftigkeit EU-ropas ein?
Tschechoslowakische Nachrichtendienste in Österreich
Laufzeit: | 2020 - 2024 |
Mitarbeiter:innen: | Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Mag. Dieter Bacher, Mag. Philipp Lesiak, Mmag. Sabine Nachbaur |
Fördergeber: | FWF |
Kurzbeschreibung:
Durchgeführt am Institut für Geschichte der Universität Graz, in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung.
Der österreichische Wissenschaftsfonds FWF beschloss im März 2020 die Förderung eines internationalen dreijähriges Forschungsprojekts zum Thema „Die Aktivitäten tschechoslowakischer Nachrichtendienste in Österreich im zentraleuropäischen Kontext 1948–1960. Netzwerke – Operationen – Wirkung“ (FWF P-33220 G) unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx. Es wird am Institut für Geschichte der Universität Graz in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung durchgeführt.
Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938-1945
Laufzeit: | |
Mitarbeiter:innen: | Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Dr. Kurt Bauer, Mag. Nadjeschda Stoffers, Richard Wallenstorfer, BA, u.a. |
Fördergeber: | Bundesministerium für Inneres der Republik Österreich |
Kurzbeschreibung:
Durchgeführt am Institut für Geschichte der Universität Graz, in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung
Projektpartner: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Seit Anfang 2022 führt die Universität Graz in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung ein Forschungsprojekt zum Thema „Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938–1945“ durch. Im Rahmen dieses vom österreichischen Innenministerium geförderten Projektes soll ein erster Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte des wichtigsten Exekutivkörpers der Zweiten Republik geleistet werden. Kenntnisse um die Bedeutung, Funktion und Entwicklungsgeschichte der NS-Organisationen mit polizeilicher Funktion, den Missbrauch von Polizeibefugnissen im Rahmen eines totalitären Unrechtsstaates und deren konkreter Bezug zu Österreich – beziehungsweise zu Österreicherinnen und Österreichern – sind hierbei von großem Stellenwert. Im Fokus stehen zudem die gerichtliche Ahndung und Aufarbeitung von NS-Verbrechen in der Nachkriegszeit.
Mitgenommen. Ukrainische Flüchtlinge in Österreich im Spiegel mobiler Dinge
Laufzeit: | 2022 - 2025 |
Mitarbeiter:innen: | Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Mag. Irina Malikowa |
Fördergeber: | TU Graz, Universität Graz, Land Steiermark |
Kurzbeschreibung:
„Es war einfach schwer zu entscheiden, was man mitnimmt, wenn man nicht weiß, ob man wieder zurückkommt“, erzählt eine Ukrainerin, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 in den Westen floh. Ziel des Projekts ist es, mittels Oral History Interviews persönliche Geschichten von ukrainischen Flüchtlingen in Österreich zu dokumentieren und in Form einer reich bebilderten Publikation der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Zentrum steht dabei jeweils ein Gegenstand, der aus der Heimat mitgenommen wurde, und als Ausgangspunkt für die autobiographischen Erzählungen der geflüchteten Menschen dienen soll. Die Erfahrung des Krieges, die Etappen der Flucht und schließlich das Leben fern der Heimat können im Spiegel des ausgewählten Objektes beleuchtet werden. „Mitgenommen“ steht für das „mobile Ding“, aber auch für die prekäre Situation der betroffenen Menschen, auf die aufmerksam gemacht werden soll.
Durchführung: Institut für Geschichte der Universität Graz in Kooperation Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung