1860 erfolgte die Einigung Italiens. Erst zehn Jahre später eroberten Nationalist:innen Rom und machten es zur Hauptstadt des noch jungen Königreichs. In den folgenden Jahrzehnten setzte eine beispiellose Mobilisierung des öffentlichen Raumes ein: Nationalist:innen benannten Straßen nach ihren "Held:innen" und errichteten ihnen Denkmale. Die Faschist:innen, die 1922 die Macht ergriffen, nützten den öffentlichen Raum ebenso für politische Massenveranstaltungen, um ihren Herrschaftsanspruch zu bekräftigen. Als die faschistischen Regime 1943/45 zerbrachen, lag es an der nunmehrigen Republik, sich den öffentlichen Raum anzueignen, und den antifaschistischen Konsens im Stadtbild sichtbar zu machen.
Rom bietet die Möglichkeit, die verschiedenen Zeitschichten der jüngeren italienischen Vergangenheit und ihre geschichtskulturellen Spuren zu studieren. Im Rahmen der Exkursion besuchen Studierende Erinnerungsorte, die die Möglichkeit bieten, der Frage nachzugehen, welchen Umgang die italienische Gesellschaften nach 1945 mit dem schwierigen Erbe aus Nationalismus, Kolonialismus und Faschismus fand.
Sollten Sie Interesse haben, dann melden Sie sich bis 4. Juni 2024 bei marion.hintsteiner(at)uni-graz.at
Informationsveranstaltung: 5. Juni 2024, 14.00-15.00 Uhr | Institut für Geschichte,Heinrichstraße 26/II