Ohne das tatkräftige Mitwirken der heimischen Polizei hätte sich das nationalsozialistische Herrschaftssystem in Österreich nicht derart schnell etablieren und für so lange Zeit halten können. Es war also auch die österreichische Polizei, die den Nationalsozialismus ermöglichte, stabilisierte und stützte. Die ORF III Dokumentation, unter der Regie von Manuel Obermeier, gibt einen direkten Einblick in „Hitlers Exekutive“.
Im Anschluss an die Filmvorführung, die als Begleitprogramm zur Ausstellung „Hitlers Exekutive“ im GrazMuseum stattfindet, diskutieren der Sendungsverantwortliche für „zeit.geschichte“ von ORF III und die Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx. Wir laden Sie zudem herzlich zur Führung durch die Ausstellung um 17.00 Uhr ein.
Begrüßung und Moderation:
Sibylle Dienesch, Graz Museum
Diskussion:
Ernst Pohn, Sendungsverantwortlicher der Sendereihe „zeit.geschichte“ ORF III
Barbara Stelzl-Marx, Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung und Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Graz, Projektleiterin
ORF III zeit.geschichte „Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus“
Regie: Manuel Obermeier, 49 min.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit ORF III.
Programm zur Ausstellung:
Das von Barbara Stelzl-Marx wissenschaftlich geleitete Rahmenprogramm zur Ausstellung wird vom GrazMuseum in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung durchgeführt.
15. Jänner 2025, 18:00 Uhr
„Eine Frage der Schuld? Entnazifizierung und Nachkriegsjustiz“
Vorträge und Diskussion
Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes, das maßgeblich am Terror gegen die eigene Bevölkerung im Inneren sowie gegen die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten beteiligt war. Bei dem Themenabend diskutieren Expert:innen, wie die Nachkriegs-Justiz mit diesem Verbrechenskomplex umging und wie sich die Entnazifizierung gestaltete.
5. März 2025, 18:00 Uhr
„Gestapo-Zentrale Graz. Zum Umgang mit dem kontaminierten Erbe“
Finissage mit Diskussion
Bald nach dem „Anschluss“ wurde am Parkring 4 das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei eingerichtet. Heute ist dieser Ort des NS-Terrors auf den ersten Blick unsichtbar geworden, weitestgehend vergessen. Im Innenhof des Polizeianhaltezentrums Paulustorgasse erinnert lediglich eine kleine Gedenktafel an die Opfer der Gestapo in Graz. Im Rahmen der Finissage wird der Frage nachgegangen, welche Spuren die Gestapo-Zentrale hinterlassen hat und wie mit diesem kontaminierten Erbe aus der NS-Zeit umgegangen werden soll.
Jeweils davor um 17 Uhr findet eine Führung durch die Ausstellung statt.